Maria Magdalena

... Jesus blieb mit Abstand vor mir stehen. Meine Gefühle überwältigten mich und dadurch konnte ich ihm all das sagen, was ich fühlte, und es schien mir die letzte Möglichkeit zum Erreichen meiner Träume zu sein. Als ich meine Lippen öffnete, flossen meine Worte ihm wie von selbst entgegen. Ein Bann war gebrochen …

„empfindest du nicht auch Liebe und fühlst, dass wir zusammengehören? Wünschst du dir nicht auch, dass wir zusammen sind und miteinander leben? Sehnst du dich nicht auch danach, dass wir immer für einander da sind? Diese Sehnsucht, diese tiefen Gefühle und Verbundenheit, das sind doch deutliche Zeichen dafür, dass wir reif sind für diese Liebe!“

Ich spürte seine Liebe zu mir, nahm aber keinen Widerhall wahr. Sachte und liebevoll schaffte er sogar noch mehr Abstand zwischen uns. Trotzdem empfand ich seine Reaktion weder als Ablehnung, noch schmerzte sie mich. Die Leere, die ich in diesem Augenblick in mir empfand, wurde dann durch seine Erklärungen gefüllt.

„Ja!“, sagte er, „wir gehören zusammen! Aber nicht in dieser Zeit. Ich bin gebunden. Ich habe vor Gott ein Versprechen abgelegt, dass ich meine Liebe und mein Leben den Menschen gebe, die Gott brauchen und suchen. Es ist wie eine Ehe, ein Versprechen mit ihnen zu gehen, zu bleiben und für sie zu sorgen. Dieses Versprechen lässt es nicht zu, einem Menschen allein, also dir, meine ganze Liebe zu geben, immer an deiner Seite zu sein und mit dir aus unserer Liebe hervorgehende Kinder zu haben. Die Liebe, die ich für dich empfinde, ist so groß, dass ich den suchenden Menschen nicht mehr gerecht werden könnte. Ich werde in der nächsten Zeit nicht physisch bei dir sein können. Auch ich nehme wahr, dass wir eine Seele in zwei Körpern sind. Und unsere Zeit wird kommen, und bis dahin wirst du mich immer an deiner Seite fühlen, auch wenn ich nicht körperlich bei dir sein kann. Und wenn du lernst, damit umzugehen, dann kann meine Liebe zu dir, dir immer Klarheit und Kraft geben. Wenn du aber enttäuscht, ärgerlich oder traurig über den Stand der Dinge bist, in Selbstmitleid vergehst, verweigerst du dir selbst, dass ich dich lieben kann.

Du bist eine der wenigen Frauen, die es wagt, ihre Weiblichkeit zu zeigen und zu leben. Du bist eine weit entwickelte Seele, die ihrem Stadium entsprechend auch eine hohe göttliche Aufgabe hat. Ja, auch du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Immer wieder wirst du an dieses Versprechen erinnert. Denk an dein Gefühl der Klarheit und Sicherheit, das du hattest, als du diesen Platz aufsuchen wolltest, und erinnere dich an deine Kindheit, als dein Vater dich deine Aufgabe fühlen ließ und dich darin bestärkte. Du kannst vielen Menschen helfen, ihren Heilungs- oder Kraftplatz zu finden, indem du ihnen den Weg weist, oder sie bis zum Ziel begleitest. Widme dich deiner Aufgabe und erfülle sie. Sie wird dein Leben bereichern. Dir wird es an nichts fehlen, und auch meine körperliche Abwesenheit wirst du nicht als Mangel empfinden. Geh jetzt in deine Stadt, triff alle Vorbereitungen und schaffe die Voraussetzungen für deine Aufgabe, indem du sie innerlich noch mal nachfühlst und du dich darin bejahst und deinem Herzen folgst. In deinem Schaffen kannst auch du unsere Liebe fließen lassen und du wirst selbst spüren, wann unsere Zeit wirklich gekommen ist.

Dass unsere Zeit gekommen ist, kannst du daran erkennen, dass ich

GEHE und WIEDERKOMME.

Unsere Aufgaben liegen dicht beieinander, und so können wir uns bis dahin noch einige Male begegnen und dadurch lernen, einander bedingungslos zu lieben, sodass, wenn unsere Zeit tatsächlich reif ist, unsere Liebe, Liebe bleibt.
Doch zum jetzigen Zeitpunkt und in diesem Entwicklungsstadium würden wir in unserer Liebe keine Erfüllung finden.“ …

Gloria Warning